Auberginen mit Kardamon

Vor vielen vielen Jahren hatte ich mal einen Freund, der kam aus Afghanistan. Und er konnte unglaublich gut kochen. Und ich habe es geliebt, wenn ich zum Essen eingeladen war. Da er Vegetarier war, war das Essen immer sehr gemüselastig und fast immer war mindestens eine Komponente des Essens ein Gericht mit Auberginen. Und ich LIEBE Auberginen. Irgendwann verloren wir uns aus den Augen, ich vermute mal, als ich anfing, immer häufger nach Marokko zu reisen, und ich vergaß auch, wie gut es schmeckte, wenn er kochte. Bis ich eines Tages - totaler Zufall - wieder auf ein afghanisches Rezept stieß: Bolani mit Auberginen. Bolani sind gefüllte Teigtaschen - die stelle ich in einem anderen Rezept vor. Und ich wusste: Ich werde so lange rumprobieren, bis ich ein Auberginenragout hinbekomme, das so gut schmeckt, wie das anno dazumal, das ich bei M. probiert hatte. Und siehe da, es war eigentlich ganz einfach! Man muss nur mit den Gewürzen spielen. Ich persönlich liebe diese Auberginen mehr als jedes marokkanische Zaalouk. Gestern gabe es sie mit einer Joghurtsoße und türkischen Zucchini-Puffern, also mit Mücver, ein  Gericht, das ich auch aus anno dazumal kenne, nämlich als man noch bedenkenlos in die Türkei reisen konnte... auch die Mücver stelle ich Euch in einem anderen Rezept vor. Hier kommt erst einmal das Auberginen-Rezept:

 

Du brauchst:

  • eine große Aubergine
  • eine mittelgroße Zwiebel
  • 2 Knoblachzehen
  • Kardamon
  • Harissa (oder eine andere Chillipaste)
  • eine Dose Tomaten (kein Pürree, lieber eine mit gehackten Stückchen)
  • Olivenöl
  • Salz

So geht's:

  1. Die Zwiebel hacke ich fein, die Aubergine schneide ich in etwa 1 bis 2 cm große Würfel, den Kardamon gebe ich in den Mörser und mahle ihn fein (kein Pulver nehmen, das schmeckt nach überhaupt nichts)
  2. Zuerst die Zwiebeln in ordentlich Olivenöl anbraten, dann die Auberginenwürfel dazu geben und recht bald auch schon das Salz. Die Hitze sollte nicht zu groß sein, aber auch nicht zu gering. Es muss gar nicht richtig braten, besser schmoren: Also: Deckel drauf, aber häufig rühren!
  3. Wenn die Auberginen und Zwiebeln Farbe genommen haben, hacke ich den Knoblauch und gebe ihn auch dazu. Kurz mit anbraten. Danach gieße ich das ganze mit einer Dose Tomaten auf, rühre um und gebe den Kardamon und das Harissa dazu.
  4. Deckel drauf und ca. 15 bis 20 Min. schmorgen lassen. Mit Salz und Harissa abschmecken.

Ich persönlich liebe den Frischkick durch das Joghurt dazu. Dazu nehme ich Joghurt, presse eine Knoblauchzehe rein (beim Kochen hacke ich sie, bei kalten Soßen presse ich sie), salze das Ganze und gebe einen halben Teebeutel Pfefferminztee dazu und lasse es mind. eine Stunde ziehen.

 

Bon Appetit!

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Kommentare: 1
  • #1

    Christiane (Freitag, 15 Mai 2020 18:02)

    Äußerst lecker. Schoukran ‼️��